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Studienreise der Klassen 9 und 10 nach Krakau

Vom 09.03.-15.03.2025 machten wir – 28 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 – gemeinsam mit Fr. Gräter und Hr. Mehlhorn einen besonderen Schulausflug in die historische Stadt Krakau. Wir erlebten hier spannende, aber auch nachdenkliche Tage.

Sonntag – Auf Schienen nach Krakau

Früh morgens um 6:15 Uhr trafen wir uns voller Vorfreude (und mit sehr kleinen Augen) zur Abfahrt nach Krakau. Als wir nach 14 Stunden Zugfahrt um kurz nach 21 Uhr das Premium Hostel in Krakau erreichten, war die Freude auf das Bett groß.

Montag – Kultur, Geschichte und eine fast verdurstete Klasse Nach dem Frühstück um 8Uhr ging es zu einer Stadtführung durch das jüdische Krakau. Das bedeutete: Viel laufen, viele Informationen – fast wie ein Podcast, nur ohne Möglichkeit, auf Pause zu drücken. Die Führerin lieferte nicht nur spannende historische Einblicke, sondern auch eine ausführliche Übersicht über die besten Essensmöglichkeiten des jüdischen Viertels. Wir erkannten auf der Führung auch einige der Drehorte des Films „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg, den wir im Vorfeld im Rahmen der Schulkino-Wochen im Aalener Kino gesehen hatten.

Nach der Führung entschieden die Lehrer, dass ein zusätzlicher Spaziergang in die Altstadt eine tolle Idee wäre. Durstig und erschöpft schleppten wir uns durch die Straßen und entlang der Weichsel, vorbei am berühmten Drachen, genau in dem Moment, als er Feuer spuckte. Natürlich mussten wir ein Gruppenfoto machen – sehr zum Ärger der Touristen, die lieber den Drachen als uns fotografieren wollten.

Die anschließende freie Zeit nutzten wir dafür, die Krakauer Altstadt auf eigene Faust kennenzulernen. Abends wurde im Hotel Karten gespielt – ein Programmpunkt, der sich als feste Tradition etablieren sollte.

Dienstag – Geschichte hautnah und eine Schnitzeljagd der anderen Art Der Vormittag begann mit einem Besuch im jüdischen Museum. Anschließend folgte ein eindrucksvolles Zeitzeugengespräch: Rena Rach (84) erzählte ihre bewegende Lebensgeschichte – sie wurde während des Zweiten Weltkriegs im Krakauer Ghetto geboren, ihr Vater arbeitete bei Schindler, ihre Mutter floh mit ihr durch die Kanalisation aus dem Ghetto und sie wurde von einer katholischen Familie aufgenommen.

Am Nachmittag stand eine digitale Schnitzeljagd durch die Stadt an. Diese bestand nicht nur aus dem Erkunden von Sehenswürdigkeiten, sondern auch aus kreativen Herausforderungen: Mitglieder der anderen Teams festnehmen oder ausspionieren gehörte ebenfalls dazu. Wir danken dem Förderverein des THG, der die Kosten hierfür übernommen hat!

Mittwoch – Besuch in Auschwitz

Nach einem sehr frühen Frühstück um 6:30 Uhr ging es nach Auschwitz. Dort war die Atmosphäre sofort eine andere: Alle waren beeindruckt, aufmerksam und nachdenklich. Die Führung durch das Gelände hinterließ einen bleibenden Eindruck und regte viele zum Nachdenken an.

Am Nachmittag folgte ein Workshop unter dem Titel „Das elfte Gebot: Seid nicht gleichgültig“, bei dem sich herausstellte, dass alle so motiviert mitarbeiteten, dass die Lehrer bereits begannen, Unterrichtsideen zu sammeln.

Donnerstag – Regen, Spiele und ein Museumsbesuch

Da es regnete, blieb die Gruppe im Hotel und spielte verschiedene Spiele. Besonders verwirrend wurde es, als die Lehrer sich hinter einer fallenden Decke versteckten und plötzlich Namen erraten werden mussten. Beim Zwischenfazit wurde betont, dass es erfreulich sei, dass alle gesund geblieben waren – ein Satz, der kaum ausgesprochen war, als doch irgendwie jeder krank wurde. Nach einem physikalischen Experiment, bei dem versucht wurde, ein Ei aus dem dritten Stock unbeschadet fallen zu lassen (Ablenkung inklusive, da Herr Mehlhorns alttestamentarisches Alter geschätzt werden musste), ging es ins Schindler-Museum. Hier lernten wir vieles über das Leben in der Stadt Krakau während der deutschen Besatzung von 1939-1945.

Freitag – Besuch im Salzbergwerk Wieliczka Der letzte volle Tag begann mit einem Besuch im Salzbergwerk Wieliczka, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Es war nicht nur beeindruckend, sondern bot auch das absolute Highlight für viele: Es gab Internet unter der Erde. Am Nachmittag besuchten wir eine Ausstellung in der alten Synagoge. Anschließend hatten wir die Wahl, noch in die Stadt zu gehen – aber da es regnete, entschieden sich alle für den Rückweg zum Hostel. Am Abend gingen wir zum Abschluss gemeinsam essen.

Samstag – Rückfahrt und Fazit ´ Schon früh morgens ging es zurück nach Hause. Die meisten waren müde, geschafft und still – ein klares Zeichen für eine ereignisreiche Woche. Die Zeit war sehr spannend, aber zum Teil auch traurig, wenn man bedenkt, wie die Menschen in Auschwitz und Krakau in der Zeit des Zweiten Weltkrieges behandelt wurden. Wir konnten viele Eindrücke über die Geschichte Polens, insbesondere Krakaus, und des Holocaust sammeln. Trotz Regen, Krankheit und gelegentlichem Chaos war es eine unvergessliche Reise, die viel zu schnell vorbeiging. Ein großes Dankeschön an Frau Gräter und Herrn Mehlhorn für die Organisation dieser Reise.