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10. Tag des Erinnerns und Gedenkens am Theodor-Heuss-Gymnasium

In zeitlicher und thematischer Nähe zum 80. Jahrestag der Befreiuung des Konzentrationslagers Auschwitz fand am Dienstag, den 28.01.25, der zehnte Tag des Erinnerns und Gedenkens am THG statt. Das vielfältige Programm schlug einen Bogen von Kinder- und Menschenrechten über Rassismus, Diskriminierung und der Rolle der Presse in einer Demokratie bis hin zu Zeitzeugenberichten und dem Besuch des KZ Dachau durch die Klassenstufe 10.

Die SchülerInnen der Oberstufe hörten einen Zeitzeugenbericht von Erwin Hafner, dem langjährigen Chefredakteur der Schwäbischen Post über jüdische Schicksale in Aalen und Umgebung. Erwin Hafner ist in Aalen sehr bekannt und engagiert und hat sich als Lokalhistoriker einen Namen gemacht. Mit seinen Erinnerungen rückte er das Thema der Judenverfolgung im Nationalsozialismus ganz nah an die Lebenswelt der SchülerInnen. Diese waren von dem persönlichen Vortrag sehr beeindruckt und stellten sich schon die Frage, was einmal sein soll, wenn künftige Schülergenerationen nicht mehr die Chance hätten, Zeitzeugengespräche zu erleben.

So sahen das auch die SchülerInnen der 11. Klassen. Der Zeitzeugenbericht von Jörg Zenkner über dessen Jugend in der DDR, zu deren Regierung er in Konflikt geriet, woraufhin er mehrfach inhaftiert wurde, stellte nach Aussage der SchülerInnen eine wichtige Ergänzung zum Geschichtsunterricht dar. Das Koordinierende Zeitzeugenbüro, das den Kontakt zu Herrn Zenkner herstellte, fungiert als gemeinsame Servicestelle der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Stiftung Berliner Mauer und ist an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen angesiedelt. Gefördert wird das Projekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Rechte und Menschenwürde fallen nicht vom Himmel, sondern müssen aktiv bewahrt und verteidigt werden. Mit dem Courage-Spiel von amnesty international bekamen die SiebtklässlerInnen einen neuen, positiven Zugang zum Thema Menschenrechte und lernten verschiedenste AktivistInnen kennen. Die Methode des Forumtheaters eröffnete den achten Klassen einen kreativen Zugang zur Problematik von Rassismus und Diskriminierung. Die von den Schülerinnen und Schülern selbst entwickelten Szenen konnten in der Wiederholung mit einer Veränderung, die den Konflikt verändert und manchmal zu lösen vermag, gespielt werden. Angeleitet wurde das Programm durch vier engagierte Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters der Stadt Aalen und der Theaterschule Schwäbisch Gmünd: Zeynel Alkis, Anne Klöcker, Margarete Lamprecht und Alice Katharina Schmidt. Ein besonderer Dank gilt den beiden Stiftungen, die uns ermöglichten, dieses Projekt umzusetzen: die Gebrüder Heiner Stiftung der Stadt Aalen und die Erich Franke Stiftung der gleichnamigen Firma aus Aalen – sie fördern gemeinschaftsstiftende Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und unterstützen bei der Verwirklichung von Projekten wie diesen.

Mit der vierten Gewalt im Staat, der Presse, beschäftigte sich der neunte Jahrgang. Im Gespräch mit der Journalistin Klaudia Lagozinski von der taz lernten sie viel über journalistische Prinzipien und bewiesen durch ihre Fragen und beim Lernen an Stationen ihre Fähigkeit zum kritischen Denken. Vermittelt wurde dieser Schulbesuch durch Journalismus macht Schule – Verein zur Förderung von Informations- und Nachrichtenkompetenz e.V

Die fünften Klassen setzten sich damit auseinander, warum und wie wir uns in verschiedenen Lebensbereichen erinnern und besuchten unter der Führung von Frau Gutknecht, Frau Geiß und Pfarrer Richter verschiedene Orte in Aalen wie Stolpersteine, das Mahnmal Schillerhöhe und den St. Johann-Friedhof. Zum Abschluss durfte eine Gruppe auf Einladung von Frau Traub lecker mit SeniorInnen in der Begegnungsstätte Bürgerspital zu Mittag essen und mit den Älteren ins Gespräch kommen.

Der Tag wird sicher noch nachwirken als ein Schritt dahin, dass „Nie wieder“ nicht nur ein Slogan bleibt.